22. Weihnachtslauf in Jülich

Die Überredung

Eigentlich wollte ich dieses Jahr keinen Wettkampf mehr laufen. Eigentlich wollte ich erst im Frühjahr augeruht und gestärkt den nächsten Laut antreten. Ja eigentlich… wenn da nicht mein Zwilling Reiner gekommen wäre und fragte \” Hast du nicht lust mit mir zusammen am 10. Dezember in Jülich zu laufen ?\”. Vom eigentlich wollte ich keinen … über mal sehen … und vieleich … bis zur Anmeldung bedurfte es drei Gespräche.
Läufer sind eben schnell.

Der Start

Pünktlich um 11:30 Uhr der Startschuss. Lansamm setzt sich die Kolonne in Bewegung, an ein Überholen war noch nicht zu denken. Ich suche Lücken aber erst kommt der enge Durchgang der Zitadelle. Auf dem Schulhof des Gymnasiums vorbei an dem ersten Trupp. Mein Bruder bleibt problemlos an meiner Ferse wie besprochen, der schwächere läuft vor. Auf dem folgenden Strassenkurs konnten wir noch einige Läufer einholen und Zeit gut machen. Die erste Runde war nach 11min. 24 sek. geschafft.

Die zweite Runde

Das Zwicken unter meinem linken Knie bedeutet nichts Gutes aber erst mal weiter. Ich muss das Tempo etwas zurück nehmen wir liegen gut in der Zeit und können uns ein paar hundert Meter Rekom leisten. Mein Zwilling könnte schneller laufen doch er bleibt lieber bei mir.
Das Ziel ist wieder in Sicht, Ende der zweiten Runde. 24 min 32 sek nicht schlecht aber das dicke Ende kommt noch.

Die dritte Runde

Der Lauf wird anstrengender, die drei kleinen Steigungen in der Strecke fallen mir schwer. Ich muss mehr auf Steigungen tainieren. Im ersten Drittel der dritten Runde werden wir vom ersten Läufer überrundet. Ein Radfahrer fährt vor und macht ihm den Weg frei.
Als mein Bruder dem Führenden zuruft \”wie kann man nur so schnell laufen\” antwortet der \”ich weiss nicht der Radfahrer färt so schnell\”
Ich glaube ich muss mir auch einen Radfahrer mieten um schneller zu werden. Das Ziel ist erneut in Sicht und die dritte Runde ist geschafft. Ich habe vergessen die Zeit zu Stoppen, habe andere Probleme.

Die vierte Runde

Mein Bruder unterhält sich mit mir aber ich habe kaum Luft zum Antworten. Der Lauf wird wohl nicht mehr so unterhaltsam für ihn. Die leichten Steigungen nehmen mir die Luft, meine Beine werden schwer, das Knie zwickt. Im letzten Drittel spornt mein Zwilling mich an, komm weiter, schneller, Endspurt sind die Parolen die an mein Ohr dringen. Die letzten 500 Meter, nur noch um diese Ecke und das Ziel ist zu sehen und dann GESCHAFFT.

Erschöpft und zufrieden durchs Ziel nach 49 min. 43,25 sek.
Ein SCHÖNER Lauf. ein TOLLER Lauf, wieder mal ein ERLEBNIS, ein richtiger sportlicher ERFOLG. So schnell können wir Sportler vergessen.

Mit sportlichen Grüßen
Euer Sportsfreund Dietmar