Monschau Marathon

Teilnehmer seitens des TV Bedburg : Adalbert Hönig und Peter Werth, Teilnehmer seitens des Running TV Bedburg: Marianne Heer, Gaby Köhn und Hermann Josef Robertz.

Das unsere beiden „Oldies“, Adalbert und Peter, eine großartige Leistung vollbracht haben und das Peter Werth in seiner Altersklasse sogar den 3.Platz belegt hat ( und das bei dieser Leistungsdichte !! ) wurde ja bereits von Werner auf unserer Webseite mitgeteilt. Ich möchte hier nur nochmals kurz erwähnen, dass die Leistung der beiden bei den Bedingungen vom Sonntag nicht hoch genug zu bewerten sind. Grandios !!

Nun ein Bericht zu dem Lauf/walk von Marianne, Gaby und Hermann Josef.

Da uns das Streckenprofil bekannt war, und da wir wussten, wie die Wetterbedingungen sein werden, kamen wir dem Vorschlag von Marianne nach und starteten nicht mit den Marathonläufern um 08:00 Uhr, sondern begaben uns bereits kurz vor 06:00 Uhr zur Startlinie, um mit den Walkern loszulegen, die zwischen 06:00 und 07:15 auf die Strecke geschickt wurden. Das bedeutete für uns: 04:15 Treffpunkt in Bedburg und gemeinsame Fahrt nach Monschau. 05:15 Eintreffen in Monschau, Startanmeldung vornehmen, noch ein Schluck Wasser, eine halbe Banane und auf zum Startbereich. 06:00 Start zum 3. Naturmarathon innerhalb von 6 Wochen. Pünktlich zum Start ( am Ortsrand von Konzen, einem kleinen malerischen Ort, der zur Stadt Monschau gehört) wich die Dunkelheit und wir konnten bei guten Sichtbedingungen loslegen. (die Sonne ging allerdings erst etwas später auf ).Die ersten Kilometer waren asphaltiert und die Strecke leicht abfallend. Das war sehr angenehm, da es nicht ganz leicht ist, morgens um 06:00 den noch leicht schläfrigen Körper auf Trapp zu bekommen. Nach etwa 7-8km erreichten wir die noch in süßen Träumen liegende Stadt Monschau mit ihren wunderschön restaurierten Fachwerkhäusern. Einige wenige Frühaufsteher und Brötchenholer ließen es sich nicht nehmen, uns vorsichtig leise zuzuklatschen. Nach dem Durchlaufen dieses wunderschönen Ortes ging es dann mitten hinein in die Natur. Gleich nachdem wir über eine malerische Holzbrücke die Rur überschritten hatten, erwartete uns der erste harte Anstieg (ca. 300m lang) Das tat dann schon ein wenig weh, und speziell bei HJ machten sich dann auch noch Magen und Darmprobleme bemerkbar. Aber wie immer halfen Gaby und Marianne mit lieb gemeinten Bemerkungen und Ablenkungsmanövern . Und nachdem sich HJ dann etwas erleichtert hatte, ging es später auch besser.

Aber jetzt hatte uns die Natur gefangen. Auf wirklich wunderschönen Wegen durch Nadel und Laubwälder ging es bergauf ,bergab durch die Eifel. Nun brach sich auch die Sonne ihren Weg durch das dichte Laub der Bäume und diese Kombination aus Wald, Sonnenstrahlen, Morgennebel und den verschiedenen wunderbaren Gerüchen, die einen umgaben, ließen einen für wenige Momente geradezu abheben !! Diese geballte Ladung an Sinneseindrücken erlebt man nur bei einem Naturmarathon. Das alleine ist aller Mühen wert.

Aber viel zu schnell holen einen die Realitäten wieder ein. Bei Kilometer 13/14 wartete der nächste Anstieg. Wir stellten den Hebel um auf Walking und kehrten erst wieder in unseren ruhigen Laufschritt zurück als auch dieser längere Anstieg geschafft war. Bis zur Halbzeit bei Kilometer 21 blieb es dann so .Natur pur, sehr angenehme Temperaturen, perfekt organisierte Verpflegungsdepots und sehr schönes aber auch sehr schwieriges Laufterrain.

Bei Gut Heistert ( km 26,5 ) empfing uns erstmals eine größere Menge Zuschauer und spornte uns begeistert an. Ab Kilometer 28 liefen wir im Ortsbereich Kalterherberg, einem Ort bekannt durch Funk und Fernsehen. Bei fast jedem Wetterbericht wird er erwähnt und gilt grundsätzlich als der kälteste Ort Nordrhein-Westfalens. Am Sonntag jedoch konnte davon keine Rede sein. Sonnig und mittlerweile sehr warm, empfingen uns die Bewohner des Ortes mit großem Hallo. Unglaublich viele Einwohner hatten vor ihrem Haus an der Strecke ein privates Verpflegungsdepot eingerichtet und standen mit der kompletten Familie da, um uns Walkern und Läufern mit allem zu versorgen, was man so braucht. Man hätte sich den Bauch für die nächsten 6 Wochen voll schlagen können. Was für eine tolle Stimmung ,was für eine tolle Unterstützung, was für nette Menschen !!Am Ende von Kalterherberg wurden wir dann vom führenden Läufer der um 08:00 gestarteten Marathonis ein und überholt. Unseren Applaus konnte er und die ihm folgenden Läufer sicher sein.

Ging es durch Kalterherberg, vorbei am wunderschönen Eifeler Dom, noch zumeist leicht bergab, kam es anschließend knüppeldicke. Eine leicht gewundene Straße zog sich kilometerlang ziemlich stark ansteigend dahin und raubte einem Kräfte, die man glaubte gar nicht mehr zu haben. Also, dieser Anstieg, der hatte es wirklich in sich. Aber schon kurze Zeit später wurde man wieder für diese Kraftanstrengung belohnt. Nicht mehr weit vom Ziel entfernt liefen wir einige Zeit lang durch die für diesen Eifelabschnitt typische Heckenlandschaft. Zwar ohne Schatten spendende Bäume und daher von der Sonne malträtiert ist dieser Abschnitt des Marathons für die Walker und Läufer sicher nochmals ein Höhepunkt.

Kurze Zeit später vernahmen wir bereits erste Laute des näher rückenden Zieles. Doch bevor dieses in Konzen erreicht wurde. galt es nochmals eine wirklich harte Steigung zu bewältigen und das auch noch auf einem kaum zu erkennenden Naturweg. Die Füße, die jetzt nach fast 5 Stunden Laufens und Gehens kaum noch zu bewegen waren, sich zu bewegen, mussten nochmals richtig hochgehoben werden. Also das war nun wirklich fast des Guten zuviel. Aber 500 Meter vor dem Endziel lässt man sich natürlich auch dadurch nicht mehr aufhalten. Und als dann am Ortsrand von Konzen auch noch Fotografen an der Strecke auftauchten ,liefen die Beine plötzlich wieder von ganz alleine. Dann sah man auch schon den Kirchturm von Konzen, die letzte Biegung wurde im Sturmschritt genommen und Marianne, Gaby und HJ hatten es mal wieder geschafft.

Auf dem vortrefflich organisierten Läuferfest im Zielbereich ( mit ortseigenem Jugendblasorchester ) ließen wir bei Kaffee und Kuchen den Marathon nochmals Revue passieren. Was für ein Erlebnis !!

Marianne, Gaby, Hermann Josef

PS: Sollte von den Lesern dieses Berichtes einmal jemand einen Naturmarathon in Erwägung ziehen ,dann sollte er sich diesen Monschau-Marathon antun. Schöner und perfekter kann kein Naturmarathon organisiert werden.