Drei Marathons innerhalb von neunzig Tagen im Spätherbst 2009, aktueller Streak seit dem 24. November 2009 mit 97 durchgelaufenen Tagen bei einer Kilometerleistung von 1.251,9 gelaufenen Kilometern, was war die logische Konsequenz dieser Laufumfänge? Na klar, endlich den eigentlich bereits 2005 geplanten Ultramarathon jetzt endlich zu realisieren.
Der erste Versuch am 31. Januar den 50 Kilometerlauf in Rodgau zu bestreiten, versank leider im Schnee, aber bald wurde ich auf der Suche nach einem neuen fünfziger fündig: der Lahntallauf in Marburg auf einer 10 Kilometerrunde. Dieser Lauf bot noch einen großen Vorteil: die Halbmarathonies liefen zusammen mit den Ultras los und Resi und ich konnten die ersten 20 Kilomter zusammen laufen. Am Vortag des Laufes die erste Hiobsbotschaft: die geplante Strecke war dem Hochwasser der Lahn zum Opfer gefallen, der Ausrichter hatte aber sofort eine Ausweichstrecke, eine 5 Kilometer Pendelstrecke, parat.
Auf der Fahrt am Sonntagmorgen nach Marburg schickte das Sturmtief Xynthia seine ersten Vorläufer, prasselnden Regen Richtung Marburg. Aber glücklicherweise nieselte es zum Start nur leicht und alle Teilnehmer des Lahntallaufes konnten fast pünktlich auf die Strecke geschickt werden. Bereits nach 5 Kilometern deuteten sich bei Resi die ersten Schwierigkeiten an und als Xynthia in der zweiten Runde ihre ersten Orkanböen auf die Strecke schickte, ging bei Resi nichts mehr und sie brach den Lauf ab. Traurig setzte ich den Lauf alleine fort und hatte eigentlich vor, nur so lange zu laufen, bis Resi umgezogen wieder an der Strecke zurück war und zog das Tempo an mit dem Hintergedanken, bei der Hälfte des Laufes nach einer schnellen Trainingseinheit ebenfalls auszusteigen. Die fünf Kilomterrunde steigerte ich über 34:53 Minuten bis auf 30:59 Minuten bei Kilomter 30, als Resi wieder zurück war.
Eigentlich hätte ich bei diesem Tempo nach 30 Kilometern total ferig sein müssen, aber komischerweise ging es mir immer noch blendend und ich lief einfach weiter und war bei Kilometer 40 bereits bei einer Rundenzeit von 30:42 angekommen. Aber auf den letzten zwei Runden zeigte Xynthia ihr wahres Gesicht: zwischen Kilometer eins und drei der Runde war wegen der heftigen Böen kein Laufen mehr möglich. Es kam soweit, dass die Läuferinnen und Läufer, die noch auf der Strecke waren, sich gegnseitig anschoben, um überhaupt vorwärts zu kommen und auf dem Rückweg aufpassen mussten, wegen der Böen von hinten nicht abzuheben bzw. zu stürzen.
Trotzdem konnte ich auch die letzte der 10 Runden noch in 33:42 Minuten laufen und nach 5:26:00 Stunden war mein erster und letzter Ultramarathon Geschichte und ich fiel Resi im Ziel glücklich in die Arme.